Jedes Jahr sammelt die Superintendentin aus den Gemeinden des Kirchenkreis von den Gemeindeleitungen Jahresberichte für die Sommersynode ein. Seit mehreren Jahren machen wir das in Form einer TOP10-Liste von Ereignissen aus dem Gemeindeleben des vergangenen Jahres aus der Sicht des Presbyteriums. Zum ersten Mal veröffentlichen wir dieses Liste im Zusammenhang mit der Sommersynode 2023 des Kirchenkreises, weil wir in dem von uns veröffentlichen Bericht der Superintendentin dieses Jahr namentlich nicht vorkommen. Das bedeutet eben nicht, dass bei uns nichts Bedeutendes geschehen ist. Die Reihenfolge von TOP 1 bis 10 enthält keine Wertung der einzelnen Ereignisse. 

Die Top Ten der wichtigsten Ereignisse im Gemeindeleben in 2022 aus Sicht des Presbyteriums der Martin-Luther-Kirchengemeinde

 

TOP 1

 

Gemeinsam mit der Gemeinde in der Christuskirche an der Sandstraße veranstalteten wir im monatlichen Standort-Wechsel einen GO:Brunch-Gottesdienst mit Mittagessen und eine Sommerkirche, die in den ersten Wochen an der Sandstraße und in der zweiten Sommerferienhälfte im Martin-Luther-Zentrum. So konnten wir dankbar erleben, dass gemeinsames gottesdienstliches Feiern möglich ist. Auch der Standort-Wechsel, der ja bedeutet, dass in einer Kirche kein Gottesdienst stattfand, wird zunehmend mehr akzeptiert.

 

TOP 2

Peter Ungers Weggang zum 01.02.2023 hat mehr als nur eine Lücke hinterlassen, die es arbeitsorganisatorisch zu füllen galt. Vielmehr erfuhren wir, wie tief die Spuren sind, die er in mehr als dreißig Jahren Mitarbeit in unserer Gemeinde hinterlassen hat. Es fehlt nun auch ein seelsorglicher Ansprechpartner für Menschen in unserer Gemeinde und eine wichtige Stimme im interkollegialen Gespräch.

TOP 3

Am gelungenen Beispiel des TiM („Teamer in Mitte“), einem Ausbildungsangebot für Jugendliche, die sich im kirchlichen Raum engagieren möchten, konnten wir eine ermutigende Zusammenarbeit im Rahmen der Jugendarbeit im Kooperationsraum erleben. Das lässt für die weiteren Schritte eines gemeinsam verantworteten und gestalteten Angebotes für Witten-Mitte hoffen, dass nun auch mit zusammen vorbereiteten und durchgeführten Veranstaltungen im Konfirmandenbereich schon Wirkung zeigt (Workshop-Tag, Nütterden-Freizeit, Elternabend.)

TOP 4

Als absolute Geschenke durften wir die Verstärkung unseres Teams durch die Gemeindeschwester Ute Nachbar und Diakonin und Gemeindepädagogin Ann-Sophie Vollmer erfahren. So konnten die seit Peter Ungers Weggang brach und unversorgt gebliebenen Lebensbereiche wie Seelsorge, Kindergarten, Kleingruppen-Arbeit, Kinder-Familien- und Jugendfreizeit neu in den Blick genommen und wieder Gestalt annehmen. Wir konnten so zwei kompetente, teamfähige, begeisterte Menschen gewinnen, die wir jetzt schon als Bereicherung unseres Gemeindelebens erleben können. Als Reaktion auf die wichtigen Lehren misslungener Personalbegleitung der letzten Jahre haben wir uns entschieden eine regelmäßige Supervision mit einer externen Beratung durchzuführen.

TOP 5

Im September startete der GO:Generations-Gottedienst unter dem Motto „Einer für alle, alle in einem!“. In ihm sollen sich die Generationen gleichberechtigt begegnen, so dass sowohl die Väter, Mütter, Omas, Opas, Enkel, Kinder in ihren unterschiedlichen Lebenskontexten und –bezügen im gottesdienstlichen Geschehen vorkommen und beteiligt werden. Besonders hervorzuheben ist das monatliche Bastelangebot, dass von den Mitarbeitenden unseres Kindergartens für ein Beschäftigungsangebot während des Predigt- und Verkündigungsteils vorbereitet und zur Verfügung gestellt wird.

TOP 6 

Unsere alljährliche Nütterden-Sommerfreizeit konnte im Berichtsjahr diesmal sogar  ohne hauptamtliche Begleitung mit ca. 60 Teilnehmenden durchgeführt werden. Dies zeigt einmal mehr wie wichtig eine kompetente, respektvolle, bevollmächtigende Begleitung ehrenamtlich Mitarbeitender ist. Dies unterstreicht auch die Durchführung der Weihnachtsoase am Heiligen Abend. Peter Unger hatte sich freundlicher- und dankenswerter Weise bereit erklärt in gewohnter Qualität und persönlicher Begleitung der Mitarbeitenden eine Weihnachtsoase durchzuführen. Doch am Tage vor Heiligabend erkrankte er. Doch den ehrenamtlich Mitarbeitenden in Musik, Theater, Verkündigung, Technik und Organisation gelang ein wunderschöner berührender Gottesdienst auch ohne eine hauptamtliche Begleitung. Hut ab und Respekt! Auch die Weihnachtsgalerie am Donnerstag davor und die Weihnachtslounge um 23.00 h am Heiligabend konnten in gewohnter Weise stattfinden.

TOP 7

Am 30.09./01.10.2022 trafen sich die Presbyterien des Kooperationsraumes Witten-Mitte aus Johannis, Martin-Luther und Trinitatis zu einer Zukunftswerkstatt, um über eine mögliche Fusion zu beraten. Am Ende dieses Tages stand dann auch die Absichtserklärung aller Beteiligten auf eine Fusion zuzugehen, die frühestens zum 01.01.2026 spätestens zum 01.01.2028 vollzogen sein soll. Es werden drei Arbeitsgruppen gegründet: eine Steuerungsgruppe für den Gesamtprozess, eine Arbeitsgruppe „Administration: Verwaltung und Ressourcen“ sowie eine Arbeitsgruppe „Gemeindenentwicklung“ Alle drei Presbyterien bestätigten dann diese Absichtserklärung mit entsprechenden Beschlüssen. Dies ist ein einschneidendes Ereignis, dass große Herausforderungen für alle Beteiligten mit sich bringt, da es ja nicht nur um eine Neugestaltung von Organisationsformen geht, sondern auch um eine Verständigung in inhaltlichen Fragen sowie die Herausbildung einer neuen gemeinsamen Gemeindekultur. Was lassen wir los? Wofür stehen wir? Was ist unaufgebbar? Was können wir zusammen machen? Und: was ist Gottes Wille für unsere Innenstadt?

TOP 8

Ein weiteres Beispiel für starkes ehrenamtliches Engagement ist die sogenannte  Egge-Team angebotene vierzehntägig stattfindende Andacht im AWO-Seniorenwohnheim. Das Team zeichnet sich dadurch aus, dass es immer hartnäckig am Ball blieb und jede Gelegenheit nutzte um Andacht und Begegnung stattfinden zu lassen. Ab 9.00 h gehen sie durch die Zimmer und laden zur Andacht um 10.30 h. Danach werden die Gäste wieder persönlich in die Zimmer begleitet.

TOP 9

Trotz eines starken zahlenmäßigen Rückgangs in der Mitarbeiterschaft konnte der der Teenstag, unser Jugendangebot mit der Möglichkeit einer Konfirmation oder Taufe nach einer einjährigen Teilnahme wieder neu aufgesetzt werden, so dass jetzt aus einer Gruppe von zwanzig bis dreißig Jugendlichen immer genügend Teilnehmer da sind, um einen schönen und inhaltlich ansprechenden Nachmittag zu erleben. Es entwickelte sich eine gestaltende Nähe zum GO:Generations-Gottesdienst. Im Berichtsjahr konnten 15 Jugendliche konfirmiert werden, von denen einige auch den Weg in den TiM-Mitarbeitendenvorbereitungskurs gefunden haben.

TOP 10

Besonders hervorzuheben ist die Leistung des Kindergarten-Mitarbeiterteams während der Langzeiterkrankung der Kindergartenleitung in der zweiten Hälfte des Berichtsjahres. Unsere KiTa-Leitung Monika Buchmann ist es gelungen, in den letzten Jahren ein Team aufzubauen, dass nun in der Lage war eine schwierige Zeit zu überbrücken. An allen sind die letzten Jahre nicht spurlos vorübergegangen gerade im erzieherischen und pflegerischen Bereich. Da tut es gut zu erleben, dass wir ein Team haben, indem die Mitarbeitenden sich als gegenseitig getragen erleben. Auch dies ist u.E. ein Ergebnis unserer langfristigen Entscheidung unseren Kindergarten nicht in einen Verbund zu geben. Nur so konnte eine vertrauensvolle Mitarbeitendengemeinschaft über Jahre hinweg entstehen und durch Weggänge entstandene Personallücken immer teamzentriert und gabenorientiert mit Blick auf eine vertrauensvolle und –förderliche Kinderbetreuung ausgeglichen und ergänzt werden.

Print Friendly, PDF & Email