(Text: Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart – Grafik: © GemeindebriefDruckerei)

Hallo, liebe Freundinnen und Freunde unserer Gemeinde,

dieses biblische Wort des alttestamentlichen Propheten Haggai ist nicht an die hungernden, verdurstenden, erfrierenden, bettelarmen mehr als 80 % der Weltbevölkerung gerichtet, die man bei uns scheinbar lange suchen muss – auch wenn es sie unleugbar unter unseren Brücken, in unseren Fußgängerzonen und den sozialen Brennpunkten unserer Städte gibt.

Dieses biblische Wort ist für jeden, der die Erfahrung macht, dass er sich abstrampelt, ohne je auf einen grünen Zweig zu kommen, dass nach jedem geschafften Berg einfach nur der nächste auf ihn wartet, dass Idealbilder, Wunschvorstellungen und Optimierungsprozesse ihn einfach nur immer weiter vor sich her treiben, ohne dass er je an ein Ziel kommt, an dem er zufrieden und lebensfröhlich ausruhen und feiern könnte. Totenhemden haben keine Taschen, Placebos nur eine eingebildete Wirkung und Streamingdienste bieten Programme zur Ablenkung vom nächsten schwermütigen Moment. Manchmal kommt es einem so vor, als ob das Leben wie Sand zwischen den Fingern zerrinnt und man tatenlos dabei zu sehen muss.

Das Wort des Propheten Haggai ist an Menschen gerichtet, die es nicht für nötig hielten, dass Gott unter ihnen ein Haus hat und er bei ihnen wohnt. Das Zitat ist eingerahmt von einem guten Rat Gottes an seine Menschen: “Achtet darauf, wie es euch geht!”

Vielleicht gibt es einen Zusammenhang zwischen der Gottvergessenheit unserer Zeit und ihrer laut lamentierenden oder leise weinenden Unzufriedenheit.

Vielleicht ist es Zeit für uns, Gott einmal wieder zu Hause zu besuchen oder ihn zu uns nach Hause einzuladen, also einfach mal wieder Gottesdienst zu feiern, gemeinsam zu  beten, zu klagen,  zu lachen und einander zu trösten, zu stärken und zu ermuntern.

Denn dann kann vielleicht wieder das gelingen, was wir in dem alten Lied gemeinsam singen…

 

Wenn das Brot, das wir teilen, als Rose blüht
und das Wort, das wir sprechen, als Lied erklingt,…

Wenn das Leid jedes Armen uns Christus zeigt
und die Not, die wir lindern, zur Freude wird,…

Wenn die Hand, die wir halten, uns selber hält
und das Kleid, das wir schenken, auch uns bedeckt,…

Wenn der Trost, den wir geben, uns weiter trägt
und der Schmerz, den wir teilen, zur Hoffnung wird,…

Wenn das Leid, das wir tragen, den Weg uns weist
und der Tod, den wir sterben, vom Leben singt,…

…dann hat Gott unter uns schon sein Haus gebaut,
dann wohnt er schon in unserer Welt.
Ja, dann schauen wir heut schon sein Angesicht
in der Liebe die alles umfängt!

(Melodie: Kurt Grahl – Text: C.P. März)

 

Wir sehen uns vielleicht schon nächsten Sonntag um halb elf im Gottesdienst

 

Euer Dirk Schuklat

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