Miteinander, füreinander, aufeinander achten!?
Ach, nee, ich habe doch schon genug mit mir selbst zu tun.
Impfen oder nicht impfen?
Rausgehen oder zu Hause bleiben?
Umarmen oder Abstand halten?
Es gibt jetzt was Neues:
das Cave-Syndrom.
Das englische Wort „cave“ bedeutet Höhle.
Die Menschen bleiben lieber in ihrer sicheren Höhle, statt rauszugehen.
Das muss nicht immer unbedingt etwas mit Angst zu tun haben.
Der eine oder die andere fühlt sich halt wohl in der selbstgewählten Einsamkeit.
Wenn Jesus in seiner Auferstehungshöhle geblieben wäre,
sähe es trostlos aus mit Leben und Sterben.
Am 03.10.2021 ist wieder Tag der deutschen Einheit.
Wie sagte Willy Brandt noch:
„Es wächst zusammen, was zusammengehört“.
Das war und ist damals wie heute nicht einfach.
Bei Kulturen und Nationen nicht,
bei Religionen und Utopien nicht,
bei Kirchen und Gemeinden nicht,
bei Traditionen und Träumen nicht,
bei Gewohnheiten und Absichten nicht.
Und das war es auch zu den Zeiten des Hebräerbriefes nicht.
Manchmal wird eben nicht immer alles besser,
sondern nur anders.
Jesus trat aus seiner Auferstehungshöhle,
damit aus Sterben Leben werden kann.
Damals wie heute.
Mit ihm wurde und wird es nicht nur anders,
sondern tatsächlich auch besser.
Deshalb erinnert der oder die Schreiber*in des Hebräerbriefes uns.
„Lasst uns aufeinander achthaben
Und uns anspornen zur Liebe und zu guten Werken!“
Denn Gott handelt auch so.
Er überließ Jesus nicht dem Tod, sondern dem Leben.
Also:
bei allem Respekt voreinander:
Passt aufeinander auf!
Bleibt neugierig aufeinander!
Behaltet einander im Blick!
Reicht einander die Hand!
Lebt nicht aneinander vorbei!
Damit nicht jemand unbemerkt in seiner Höhle stirbt
Obwohl draußen das Leben auf ihn wartete.
Und keiner soll sagen, er hätte es nicht gewusst.
Dirk Schuklat
Bibeltext & Bild: Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart – Grafik: © GemeindebriefDruckerei