Im Gottesdienst stellte die Wittener Künstlerin Julia Joswig Ihr Bild der Gemeinde vor. In guter Tradition wird das Werk den Kirchsaal schmücken und in Form einer Karte allen “runden” Geburtstagskindern zugehen.

Die Künstlerin schreibt:

“Diese Jahreslosung beinhaltet mehrere Gedanken, die komplex ineinander verflochten sind und somit zu einem Gedanken werden. Deshalb habe ich mich für einen Aufbau entschieden, bei dem man erst nach und nach erkennt, was auf dem Bild dargestellt ist. Es sind mehrere Ebenen zu entdecken.

Die oberste, am besten erkennbare Ebene zeigt das dunkelrote Kreuz als zentrales Element des christlichen Glaubens. In der Mitte des Kreuzes ist ein goldener Kreis, das den Gott, das Vollkommene symbolisiert und mit den weißen Strahlen alles erleuchtet. Das Kreuz ist im Bild nicht symmetrisch angeordnet, sondern es orientiert sich an die zweite Ebene im Bild. Als Symbol für uns Menschen ist hier der Mann in nachdenklicher, innehaltender Pose zu erkennen. Dies ist der Prophet Jeremia. Michelangelo malte Jeremia in dieser Haltung. Der Prophet ist für seine Klagelieder und die auf Gott ausgerichtete Hoffnung bekannt. Der goldene Kreis ist genau auf der Höhe seines Herzens platziert. Hier geht Jeremia in Verbindung mit Gott ein: “Ich glaube, hilf meinem Unglauben!”

Aus den rotvioletten Linien im Gewand des Propheten entsteht ein Netz. Das Netz symbolisiert unsere Zweifel. Sie trennen uns von Gott und von den anderen Menschen. In der dritten Ebene kann man angedeutet Menschen sehen, die jedoch vom Unglauben nicht mehr genau erkennbar sind. Unser Unglaube trübt unseren Verstand.
Jeremia kehrt dem Netz – dem Unglauben – den Rücken zu und wendet sich nachdenklich an Gott: “Ich glaube, hilf meinem Unglauben!”

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