Ich will Gott loben, solange ich lebe.  

Und meinem Gott singen, solange ich bin.                                                                                                                                                                                                        Psalm 146,2

Eine Freundin aus Süddeutschland hat mir von einem unheilbar erkrankten Jungen erzählt, den sie im Sterben begleitet hat. Kurz vor seinem Tod sagte er zu ihr: „Wenn ich in den Himmel komme, sind da bestimmt ganz viele andere. Wie kann Gott mich denn da erkennen? Ich habe Angst, dass er an mir vorbei geht.“

Meine Freundin überlegte und sagte: „Ich bin sicher, Gott erkennt Dich an Deiner Stimme. Er freut sich so, wenn Du singst.“ Der Junge wurde ganz still. Als sein letzter Tag kam, begann er morgens zu singen, Kinderlieder, und dann ging er nach Hause…

Ich bin immer noch traurig wunderbar berührt über diesen Jungen. Aber es stimmt. Singen verbindet uns mit der Heimat. Alte Lieder verbinden uns mit den Erlebnissen, die wir hatten. Singen verbindet uns untereinander. Singen verbindet uns mit Gott und unserer wirklichen Heimat, zu der wir unterwegs sind.

Die Coronazeit hat uns Stille aufgezwungen. Das Singen ist leise geworden. Aber nicht verstorben. Wir sollten alle Möglichkeiten ausschöpfen, wieder zu singen, wo und wie es geht. Denn dann singen wir uns in Verbindung mit uns selbst.

  • Wir singen uns in Verbindung mit den anderen.
  • Wir singen uns in Verbindung mit Gott. 
  • Wir singen uns in Hoffnung. 
  • Wir singen uns nach Hause.

Peter Unger

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